Sechs Monate früher als ursprünglich geplant hat Oliver Kahn beim FC Bayern München die Nachfolge von Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender angetreten.
Kahn sei ein "Fußballfachmann", er sei "FC Bayern durch und durch", gleichzeitig bringe er aber das notwendige wirtschaftliche Know-how mit - viel Vorschusslorbeeren von Bayern-Präsident Herbert Hainer für den Neuen im Rahmen eines Presstermins in der Münchner Arena.
Kahn - die Zeit der Einarbeitung ist vorbei
Doch Kahn tritt seine neue Position mitten in der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen an. Der ehemalige Torhüter startet dennoch mit großer Gelassenheit in den neuen Job.
"Es wird eine gewisse Zeit brauchen, sich in diesem neuen FC Bayern wieder zurechtzufinden", sagte er zwar. Doch seit seiner Integration in den Vorstand vor 18 Monaten sei ausreichend Vorlauf gewesen, um sich in den Verein und die Herausforderungen der Zukunft einzuarbeiten - aber auch in die Probleme.
Präsident Hainer bezifferte den Umsatzeinbruch seit Ausbruch der Corona-Pandemie auf rund 150 Millionen Euro. Ein Verlust, der auch den FC Bayern trifft. Die Ziele bleiben dennoch.
Saisonziel: "Weltklassefußball" und zehnte Meisterschaft
"Unser Ziel ist es, absoluten Weltklassefußball in München zu zeigen", umriss Kahn den Anspruch. Ganz oben steht die zehnte deutsche Meisterschaft in Folge, die der Klub 2021/22 erringen will.
Dass es nicht leicht wird, ist aber sowohl Hainer wie auch Kahn klar. "Financial Fairplay, Salary Cap - da ist eine Bewegung drin. Da werden Veränderungen auf den Fußball zukommen", sagte Kahn. International wollen die Bayern zwar ebenfalls weiterhin in der Spitze mitspielen, konkrete Saisonvorgaben vermieden Hainer und Kahn da aber.
Nagelsmann soll "gefräßig" sein ...
So oder so: Beim FC Bayern sind Titel das Maß aller Dinge. Insofern muss auch Neu-Trainer Julian Nagelsmann liefern. "Beim FC Bayern muss der Erfolg sehr, sehr schnell kommen", unterstrich Kahn.
Kahn selbst habe einmal das Wort "gefräßig" geprägt in Sachen Titelambitionen. Diese Gefräßigkeit soll auch Nagelsmann entwickeln: "Julian ist ein sehr ehrgeiziger Trainer."
... und Talente entwickeln
Allerdings betonte Kahn auch, dass die Zusammenarbeit mit Nagelsmann - der 33-Jährige hat einen Fünfjahresvertrag - bewusst langfristig angelegt ist. "Wir erwarten, dass er jüngere Spieler entwickelt, Spieler nach vorne bringt, die wir so gar nicht auf dem Schirm hatten." Auch Hainer betonte: "Wir wollen Kontinuität auf der Trainerbank."
"Wir sind voll davon überzeugt, dass wir mit ihm eine neue Ära des FC Bayern angehen können." Oliver Kahn über Julian Nagelsmann
Vermutlich keine Neuzugänge mehr
Die Transferplanungen für die neue Saison hat der FC Bayern weitgehend abgeschlossen. "Wir sind überzeugt von diesem Kader", erklärte Kahn, zumal auch noch verliehene Spieler wie Joshua Zirkzee oder Chris Richards zurückkehren.
"Wir erwarten von Julian Nagelsmann, dass es gelingt, diese Spieler aufs nächste Niveau zu bringen", so Kahn. "Wir haben früh unsere Hausaufgaben gemacht. Damit ist unser Kader im Moment sehr gut aufgestellt", schob er mit Blick auf die frühe Verpflichtung von Innenverteidiger Dayot Upamecano nach.
FC-Bayern-Campus mit "ganz, ganz wichtiger Rolle"
"Verbesserungspotenzial" sieht Kahn im Verein aktuell vor allem noch am FC-Bayern-Campus. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Spieler aus dem Campus heraus entwickelt, "das beste Beispiel ist Jamal Musiala".
Deshalb werde die Nachwuchsakademie auch in Zukunft ein wichtiger Faktor sein, selbst wenn Spieler zunächst nicht den Sprung zu den Profis schaffen und zunächst einmal ausgeliehen werden. "Der Campus wird eine ganz, ganz wichtige Rolle in der Zukunft spielen", so Kahn.
FC Bayern plant Bundesligastart mit Fans
Ansonsten ist eine mögliche Fan-Rückkehr zur neuen Saison derzeit ein zentrales Thema bei Kahn. "Die größte Herausforderung ist, die Zuschauer wieder Stück für Stück in die Stadien zu bringen", erklärte der neue Vorstandschef: "Man sieht auch bei der Europameisterschaft, wovon der Fußball lebt - von der Begeisterung. Die Fans sind die Essenz."
Der Verein befinde sich in engem Austausch mit der Regierung und den Gesundheitsbehörden. "Wir gehen fest davon aus, dass wir zu Beginn der neuen Saison mit Zuschauern spielen", sagte Hainer.
Bei einigen bevorstehenden Freundschaftsspielen in der Saisonvorbereitung sind 1.500 Zuschauer zugelassen, Hainer rechnet mit deutlich mehr in der Bundesliga, aber: "Es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, aber es wird intensiv diskutiert unter Einbindung der Vereine."
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