Es wurde einmal laut im Stadion von Sinsheim. Als die TSG Hoffenheim den Rasen betrat, dröhnte ein alter Hit von Rammstein durch die Boxen. Der Song „Engel“ hallte über die leeren Tribünen während die Mannschaft von Sebastian Hoeneß auf ihren Gegner wartete. Dann kam auch Bayer Leverkusen auf den Platz. Es war der triste Auftakt einer tristen Partie, die einen angemessenen Rahmen für ein Montagsspiel in der Bundesliga bot.
Als Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck um 22.21 Uhr das Spiel abpfiff, stand fest: Der Bundesliga-Fußball gehört wieder nur dem Wochenende. Das ereignislose 0:0 war das letzte Montagsspiel in dieser Saison, auch in den kommenden Spielzeiten wird es keine Partien am ungeliebten Termin zum Wochenstart geben. Die Nullnummer zwischen Hoffenheim und Leverkusen setzte einen Schlussstrich unter eine Serie von Spielen, die schon denkbar schlecht begonnen hatte.
Das erste reguläre Montagsspiel in der Geschichte der Bundesliga gab es im Februar 2018 in Frankfurt. Die Eintracht besiegte RB Leipzig mit 2:1, zum Feiern war den Fans aber trotzdem nicht zumute. Die Anhänger begleiteten das Spiel mit wütenden Protesten. Die Fans schmissen in der Halbzeit hunderte Tennisbälle auf das Feld, der Wiederanpfiff verzögerte sich um fast zehn Minuten.
Die Fans pfiffen 90 Minuten lang, sie unterbrachen das Pfeifkonzert nur für einen Torjubel oder um ihre Meinung gegenüber dem DFB lautstark zu äußern. Es folgten vier Saisons mit Montagsspielen. Sie alle wurden von Protestaktionen begleitet.
Das 0:0 in Sinsheim war also vorerst die letzte Partie an einem Montag. Das chancenarme Spiel hatte auch keinen Sieger verdient. Leverkusen verharrt damit als Sechster zwei Punkte hinter Borussia Dortmund und hat kaum noch Chancen auf die Qualifikation für die Champions League. Hoffenheim verpasste einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
„Ein großer Erfolg für die Fanszenen“
„Die zehn Entlastungsspiele im Sinne der Uefa-Europa-League-Starter, die in der Bundesliga bislang jeweils zur Hälfte am Montagabend und am Sonntag ab 13.30 Uhr ausgetragen wurden, finden künftig alle am Sonntag um 19.30 Uhr statt", heißt es in einer Erklärung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Die Spiele, die eigentlich zur Regeneration der Europa-League-Starter gedacht waren und anfangs von den Klubs begrüßt wurden, wurden von den Fans einfach nicht angenommen. „Dass die Proteste dazu geführt haben, dass die Montagsspiele eingestellt werden, ist ein großer Erfolg für die Fanszenen", sagt Helen Breit von der Fan-Organisation „Unsere Kurve“ im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst. Auch in der zweiten Liga entfällt ab der kommenden Saison der ungeliebte Termin zum Wochenstart. Am 10. Mai kommt es im Unterhaus in Hamburg zum letzten Montagsspiel, wenn der HSV den 1. FC Nürnberg empfängt. Trostloser als das Spiel Hoffenheim gegen Leverkusen kann es kaum werden.
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