Fall Peng Shuai: WTA setzt Turniere in China aus - DER SPIEGEL
Die WTA hatte Aufklärung im Fall Peng Shuai gefordert. Nun zieht die Tennis-Organisation Konsequenzen – und setzt alle Turniere in China mit sofortiger Wirkung aus.
Die Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen Women's Tennis Association (WTA) hat am Mittwoch mitgeteilt, Turniere in China auszusetzen. Als Begründung nannte die Vereinigung Sorgen um die Sicherheit der ehemaligen Doppel-Weltranglistenersten Peng Shuai.
»Ich sehe nicht, wie ich unsere Athleten auffordern kann, dort anzutreten, wenn Peng Shuai nicht frei kommunizieren darf und offenbar unter Druck gesetzt wurde, ihren Vorwurf der sexuellen Nötigung zu widerlegen«, sagte WTA-Geschäftsführer Steve Simon in einer Erklärung.
»Angesichts der aktuellen Lage bin ich auch sehr besorgt über die Risiken, denen alle unsere Spielerinnen und Mitarbeiter ausgesetzt sein könnten, wenn wir 2022 Veranstaltungen in China abhalten würden.«
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Anfang November hatte Peng Shuai dem ehemaligen chinesischen Vizepremierminister Zhang Gaoli in einem Posting vorgeworfen, sie im Jahre 2018 sexuell missbraucht zu haben. Der hochrangige Vertreter der kommunistischen Partei habe Peng gegen ihren Willen zum Sex gezwungen. Der Eintrag wurde ebenso gelöscht wie zahlreiche Internet-Einträge über Peng, von der danach mehr als zwei Wochen jede Spur fehlte. Spätere Äußerungen wertete die WTA als unter Zwang getätigt.
Das Internationale Olympische Komitee wird im Fall Peng Shuai mit viel Kritik konfrontiert. Nach einem Videogespräch zwischen IOC-Präsident Thomas Bach und der Tennisspielerin kritisierte die Sportlervereinigung Global Athlete das IOC. Es mache sich »mitschuldig an der bösartigen Propaganda der chinesischen Behörden und deren mangelndem Interesse an grundlegenden Menschenrechten und Gerechtigkeit«. Die Olympischen Winterspiele sollen vom 4. bis zum 20. Februar in der chinesischen Hauptstadt Peking stattfinden.
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