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Eizo Flexscan EV3895 im Test: Der beste Monitor fürs Homeoffice ist überbreit - Golem.de - Golem.de

Eizos Flexscan EV3895 ist mit 24:10-Panel und guter Farbabdeckung im professionellen Bereich gut aufgehoben, aber auch nicht ganz günstig.

Ein Test von
Der Flexscan 3895 hat ein tolles 24:10-Panel.
Der Flexscan 3895 hat ein tolles 24:10-Panel. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Wenn wir an Bild- und Videobearbeitung oder einfach generell gut ausgestattete Büromonitore denken, fällt uns schnell das japanische Unternehmen Eizo ein. Der Konzern ist seit vielen Jahren für gut kalibrierte und farbtreue Displays im gebräuchlichen 16:9-Format bekannt. Umso überraschter waren wir, als das Unternehmen einen 37,5 Zoll (95,3 cm) großen Widescreen-Monitor im 24:10-Format vorgestellt hat: den Flexsxcan EV3895.

Wir schauen uns den einnehmenden und großen Monitor an und wollen wissen, ob sich das breitere Format für Bild- und Videobearbeitung eignet. So viel sei verraten: Gewohnte Eizo-Qualität gibt es auch hier.

Die 37,5-Zoll große Diagonale mag einige Interessierte womöglich zunächst abschrecken. Wer bereits einen 32-Zoll-Monitor verwendet, dürfte aber über die relativ kompakten Maße des Monitors überrascht sein. In der Höhe ist das IPS-Panel schmaler als ein 16:9-Monitor mit 32-Zoll-Diagonale. Auch in der Breite dürfte er auf nahezu jeden Tisch passen. Er erstreckt sich ohne Standfuß und mit Displayrändern auf 40 x 89,3 cm.

Display 37,7" (95,3 cm) IPS @ 60 Hz, 5 ms Latenz (Grau zu Grau)
Auflösung 3.840 x 1.600 Pixel, 24:10 (111 ppi)
Farbe 321 cd/m², Kontrast: 918,2:1, 99,7 % sRGB, 96,1 % DCI-P3
Ergonomie höhenverstellbarer Standfuß (19,3 cm), drehbar um 70 Grad, schwenkbar um -5 bis 35 Grad
Ports 1x Displayport 1.4, 2x HDMI 2.0, 1x USB-C (3.2 Gen1, USB PD, DP Alternate Mode), 4x USB-A (3.2 Gen1), RJ45 (1 GBit/s)
Zusatzfunktionen Sechs einstellbare Displaymodi. einstellbares Panel, Bild-in-Bild mit zwei oder drei Geräten, Eco-Modus
Maße (ohne Standfuß) 893.9 x 398.2 x 109.8 mm
Preis Ab 1.420 Euro
Eizo Flexscan EV3895

Die relativ zurückhaltende Krümmung von 2300R, also einem Radius von 2,3 Metern, ist etwas, das wir bei diesem Monitor schätzen. Extreme Krümmungen wie bei Samsungs Odyssey G9 können gerade bei Büroarbeiten, beim Videoschnitt und der Bildbearbeitung das starre Bild verzerren. Das ist hier zwar auch der Fall, der Effekt ist durch die geringe Krümmung aber minimal. Außerdem spart das Panel dadurch Platz ein, sehr zum Vorteil eines geräumigen Schreibtisches.

Eizo verbaut zudem im Vergleich zu anderen Herstellern wie Samsung einen wesentlich kompakteren Standfuß, der außerdem auf einem Drehteller steht. Wir können das Panel also ohne Probleme um 70 Grad um die Z-Achse drehen. Auch das Schwenken von -5 Grad bis 35 Grad ist problemlos möglich.

Flexscan EV3895 einstellbar in Höhe und Neigung

Erstklassig ist der bei vielen neueren Eizo-Monitoren verwendete Teleskoparm, der aus drei verschiebbaren Segmenten besteht. So können wir das das Panel präzise um 19,3 cm in der Höhe einstellen und auch stabil auf der bevorzugten Höhe halten. Der Hersteller integriert zudem eine Kunststoffklemme für Kabelmanagement. Das alles wirkt sehr durchdacht und weiß zu gefallen. Alternativ können wir den Bildschirm dank Vesa-100x100-mm-Halterung auch an einen Boom-Arm oder an die Wand schrauben, obwohl dann die Kunststoffblende auf der Rückseite nicht mehr passt.

  • Rechts sind die Anschlüsse. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Rechts sind die Anschlüsse. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Die meisten Anschlüsse des Flexscan-Monitors sind auf der Rückseite hinter einer Kunststoffblende versteckt. Dort gibt es allerlei Auswahl: Displayport 1.4, 2x HDMI 2.0 und USB-C stehen für Bildquellen zur Verfügung. HDMI 2.1 braucht es hier eigentlich nicht, da die Auflösung von 3.840 x 1.600 Pixeln auch über den älteren Standard ohne Komprimierung dargestellt werden kann. Der USB-C-Port kann per Displayport Alternate Mode an ein Notebook angeschlossen werden. Das wird vom Bildschirm zugleich mit maximal 85 Watt geladen und kann zudem auf den RJ45-Port des Monitors zugreifen und sich ins kabelgebundene Gigabit-Ethernet einbinden.

EIZO FlexScan EV3895-BK 95,3 cm (37,5 Zoll) Monitor (HDMI, USB 3.1 Hub, USB 3.1 Typ C, RJ-45 LAN, KVM-Switch, DisplayPort, 5 ms Reaktionszeit, Auflösung 3840 x 1600) schwarz

Das funktioniert ganz gut: Mit mitgeliefertem USB-C-Kabel konnten wir per USB-C ein Razer Book 13, das mit Thunderbolt 4 ausgestattet ist, anschließen und den Monitor bei nativer Auflösung und 60 Hz Bildfrequenz nutzen. Auch lädt der Bildschirm unser Notebook zuverlässig auf.

Wo kommt das Brummen aus dem Eizo her?

Wir haben uns nach dem Einschalten eine Frage gestellt: Wo kommt das leise Summen am Panel her? Wir dachten zunächst, dass wir uns mit Spulenfiepen plagen müssen. Allerdings haben die sowieso kaum brauchbaren integrierten Displayboxen ein Grundrauschen im Leerlauf. Einmal stummgeschaltet, ist nichts mehr davon zu hören - Glück gehabt.

  • Subtile Krümmung von 2300R (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Subtile Krümmung von 2300R (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

An der linken Seite ist ein USB-Hub mit vier USB-A-3.2-Gen1-Ports verbaut. Die sind blind etwas schwer zu erreichen. Hier kommt der praktische Drehteller ins Spiel, mit dem wir das gesamte Panel einfach auf der Stelle zu uns drehen können. Das Ein- und Ausstecken von Wechselmedien ist so leicht und unbeschwerlich machbar. Die vier USB-Ports werden übrigens über zwei USB-B-Kabel an den Host-PC angeschlossen, um auf allen vier Ports gleichzeitig die volle Bandbreite und bis zu 15 Watt Leistung übertragen zu können. Entsprechende Kabel liegen dem Monitor bei. Das gilt auch für ein Displayport-, HDMI und USB-C-Kabel. Die beste Ergonomie bringt wenig, wenn das Panel selbst nicht überzeugt. Eizo liefert aber Qualität.

Der Flexscan EV3895 wird von Eizo auch als Monitor für Medienbearbeitung beworben. Entsprechend gute Farbabdeckungen schreibt das Unternehmen in das Datenblatt hinein. Es wird etwa eine Farbraumabdeckung von 94 Prozent DCI-P3 und 100 Prozent SRGB angegeben.

Das können wir bestätigen. In unseren Messungen sind 99,7 Prozent sRGG und 96,1 Prozent DCI-P3 möglich. Das reicht für Bildbearbeitung und Videoschnitt aus. Zudem ist die Farbgenauigkeit Delta E mit maximal 0,93 sehr gut und bleibt unter einem Wert von 1.

Mit einer Helligkeitsangabe von 300 cd/m² liegt Eizo ebenfalls nicht falsch. Wir messen am hellsten Punk in der Mitte des Panels 332 cd/m². Im Schnitt sind es 321 cd/m² über neun Messpunkte verteilt. Positiv ist uns die ausgeglichene Ausleuchtung des Panels aufgefallen, das an keiner Stelle unter 310 cd/m² fällt. Die Helligkeit ist für einen Büromonitor ohne HDR-Funktionen gut genug. Das matte Panel spiegelt zudem nicht und ist auch in hellen Räumen gut ablesbar.

Das gemessene Kontrastverhältnis von 918,2:1 kommt aber nicht an die vom Hersteller angegebenen 1.000:1 heran. Generell waren eher durchschnittliche Kontrastwerte zu erwarten, da es sich hier um ein IPS-Panel handelt. Die Reaktionszeit von 5 ms geht in Ordnung.

  • Ausleuchtung des Panels (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Ausleuchtung des Panels (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Da der Eizo-Monitor mit 60 Hz Bildfrequenz arbeitet, eignet er sich gerade für schnellere Spiele nicht unbedingt gut. Bei rasanten Bewegungen kommt das Panel nicht hinterher und an Rändern sind dann Schlieren erkennbar. Das wird bereits beim Verschieben von Anwendungsfenstern sichtbar, wenn etwa die Beschriftungen in Menüs sichtbar verzerren.

Für Games gibt es bessere Monitore

Die 60 Hz Frequenz bedeuten nicht, dass der Bildschirm in Games generell ungeeignet ist. Durch die vielen verschiedenen Gamma-Einstellungen von 1,8 bis 2,4 und die guten Farbwerte können wir dunkle und helle Szenen in Spielen gut und farbtreu erkennen. Außerdem ist das 24:10-Format in einigen Titeln wie Warhammer: Vermintide 2, Outriders oder Age of Empires 2 ein Vorteil, weil wir auch an den Seiten mehr sehen und so besser die Übersicht behalten können.

Beim Medienkonsum wird schnell klar: Solange wir etwa Netflix-Serien oder Youtube-Videos schauen, müssen wir mit schwarzen Balken an den Seiten rechnen. Die meisten Videoinhalte sind schlicht für das verbreitete 16:9-Format produziert. Andererseits können wir einige Kinofilme auch im nativen 21:9-Kinoformat mit sehr schmalen Balken abspielen.

  • Gut zwei Fenster nebeneinander nutzen.
Gut zwei Fenster nebeneinander nutzen.

Netflix wird im Browser zum Spezialfall, da der Dienst 16:9-Inhalte auf dem Monitor teilweise einfach nur langzieht und somit die Proportionen verzerrt. Wir sollten daher die jeweilige App für das genutzte Betriebssystem nutzen.

Ganz klar ist der Eizo-Monitor bei Video- und Bildbearbeitung zu Hause. Das liegt an den sehr guten Farbwerten des IPS-Panels, aber auch am 24:10-Format. Öffnen wir Adobe Photoshop, können wir etwa zwei Drittel des Bildschirms mit dem zu bearbeitenden Projekt belegen und ein weiteres Drittel für Ebenen, Tools und andere Funktionen verwenden. Alle Features immer auf einem Blick parat zu haben, ist ein enormer produktiver Vorteil.

Beim Videoschnitt ist Eizo unschlagbar

Gleiches gilt für Videobearbeitung per Zeitleiste. Die können wir auf einem 24:10-Panel natürlich sehr lang strecken und somit die einen größeren Zeitabschnitt des Projekts einsehen. Alternativ bietet der zusätzliche Raum auf dem Desktop Gelegenheit, diverse Elemente wie die Videovorschau, Zeitleiste oder Effektübersicht freier anzuordnen.

Bei alltäglichen Arbeiten ist das weite Format gerade für das Anzeigen von zwei parallelen Fenstern sinnvoll. Eine Webseite wird durch den zusätzlichen Platz mit höherer Wahrscheinlichkeit voll angezeigt und es bleibt Platz, um daneben etwa ein Textdokument oder eine Tabelle geöffnet zu haben. Bei drei oder mehr Fenstern nebeneinander wird es allerdings knapp, wenn wir sie nicht manuell verkleinern. Dafür eignet sich ein 32:9-Monitor oder ein Zweitbildschirm gut, wenn nötig.

  • On-Screen-Menü (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
On-Screen-Menü (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Der Eizo-Monitor verfügt über ein einfach bedienbares Kontextmenü, das wir mit den Touch-Tasten an der Unterseite des Panels aufrufen. Die Steuerelemente liegen etwas unglücklich neben dem zentralen Netzschalter. Uns ist es mehr als einmal passiert, dass wir aus Versehen den Bildschirm aus- und nicht den Bildmodus umgeschaltet haben. Auch sind die Knöpfe in dunkleren Arbeitsumgebungen schwierig zu finden, da sie sich nicht vom schwarzen Displayrand abheben.

EIZO FlexScan EV3895-BK 95,3 cm (37,5 Zoll) Monitor (HDMI, USB 3.1 Hub, USB 3.1 Typ C, RJ-45 LAN, KVM-Switch, DisplayPort, 5 ms Reaktionszeit, Auflösung 3840 x 1600) schwarz

Das Systemmenü steuert sich ansonsten intuitiv und einfach. Hier können wir Gamma-Werte, Kontraste, Helligkeiten und auch RGB-Farbbalance einstellen. Der Monitor verfügt auch über einen künstlichen Schärfefilter, der Elemente noch besser darstellen soll. Das halten wir aber für unnötig, zumal dann kleine Elemente ausfransen.

Praktischer Bild-in-Bild-Modus

Der Monitor kommt mit zwei Profilplätzen für die eigenen Einstellungspräferenzen, einem SRGB-Modus, einem Kinomodus und einem Lesemodus. Diese sind für ihre jeweiligen Zwecke gedacht. Wirklich gebraucht haben wir sie aber nie. Stattdessen haben wir uns den Monitor so eingestellt, wie wir es für angenehm halten.

  • Eizo Flexscan EV3895 (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Eizo Flexscan EV3895 (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Praktisch ist auch der Picture-in-Picture-Modus. Damit können wir zwei oder drei angeschlossene Geräte gleichzeitig ansteuern. Das ist gerade dann ein Vorteil, wenn wir etwa mehrere Testmaschinen am gleichen Bildschirm nutzen und dort den Überblick behalten wollen. Zudem integriert der Monitor einen KVM-Switch, mit dem wir daran angeschlossene Peripherie geräteübergreifend nutzen können.

Der Flexscan EV3895 kostet beim Hersteller selbst 1.700 Euro. Es gibt ihn aber bei Händlern wie Alternate, Amazon, Cyberport und anderen für 1.450 bis 1.520 Euro zu kaufen. Das ist noch immer kein geringer Preis. Der ist bei Eizo-Produkten allerdings oft höher angesetzt.

Fazit

Würden wir uns einen Homeoffice- oder einen Büroarbeitsplatz komplett neu ausstatten, dann würden wir uns definitiv den Eizo EV3895 hinstellen - zumindest wenn Geld keine Rolle spielt. Das liegt schlicht daran, dass der Monitor in nahezu allen Büroszenarien mit Bestwerten überzeugt.

Das 24:10-IPS-Panel misst 37,5 Zoll (95,3 cm) und ist mit einer Auflösung von 3.840 x 1.600 Pixeln daher gerade für die Bildbearbeitung, Videoschnitt und Multitasking im Büroalltag gut geeignet. Zudem nimmt das Panel durch die subtile 2300R-Krümmung nicht allzu viel Platz weg.

Der Bildschirm ist homogen ausgeleuchtet und kann mit maximal 332 cd/m² Helligkeit überzeugen. Sehr gut ist zudem die Farbraumabdeckung: 94 Prozent DCI-P3 und 100 Prozent SRGB sind kein Problem.

  • Toller Standfuß (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Toller Standfuß (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Anschließen lässt sich der Monitor per Displayport, HDMI und auch USB-C mit Power Delivery. Ein daran angeschlossener PC kann etwa auch RJ45 und vier USB-3.2-Gen1-Ports nutzen. Per Picture-in-Picture-Modus können wir auch zwei oder drei Bildquellen parallel anzeigen.

EIZO FlexScan EV3895-BK 95,3 cm (37,5 Zoll) Monitor (HDMI, USB 3.1 Hub, USB 3.1 Typ C, RJ-45 LAN, KVM-Switch, DisplayPort, 5 ms Reaktionszeit, Auflösung 3840 x 1600) schwarz

Praktisch ist der Teleskopfuß mit Drehteller. Nicht nur lässt sich der Bildschirm dadurch in Höhe, Neigung und Drehung präzise ausrichten, der Standfuß benötigt auch nicht allzu viel Platz auf dem Tisch.

Für rasante und kompetitive Games gibt es definitiv bessere Produkte. Die 60 Hz Bildfrequenz und das etwas träge Panel sind einfach nicht schnell genug. In weniger schnellen Titeln überzeugt das überbreite Format dort, wo es auch unterstützt wird.

Ganz klar: Für Medienprofis und Multitasking-affine Menschen gibt es kaum einen besseren Bildschirm als den EV3985. Etwas anderes hätte uns bei Eizo aber auch überrascht.

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