Search

Eintracht Frankfurt: Adi Hütter vor Wechsel nach Gladbach - Trotz klarem Bekenntnis zur SGE - fr.de

  • Ingo Durstewitz

    vonIngo Durstewitz

    schließen

  • Daniel Schmitt

    Daniel Schmitt

    schließen

Der Frankfurter Erfolgstrainer Adi Hütter steht vor einem Wechsel von der Eintracht zum Bundesligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach.

Frankfurt - Er hat sich deutlich zu Eintracht Frankfurt bekannt, deutlicher hätte er es kaum tun können („Ich bleibe“), er hat den Treueschwur vier Wochen später in eine Light-Version umgewandelt, er hat sich winden müssen, raus aus dem Fragenhagel der Medien, was ihm freilich nur bedingt gelang. Er hat dann am vergangenen Samstag nach dem fußballerischen Glanzstück gegen Wolfsburg gar nichts mehr sagen wollen zur heiklen Debatte um seine eigene Person und höchstselbst die Pressekonferenz für beendet erklärt.

Eintracht Frankfurt: Hütter geht nach drei Jahren

Trainer Adi Hütter, dieser Eindruck verfestigte sich zuletzt vehement, wird Eintracht Frankfurt am Saisonende nach drei Jahren verlassen. Wie die „Bild“ am Montagmorgen zuerst in dieser Konkretheit berichtete, ist der Wechsel des 51-Jährigen zum Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach perfekt. Hütter wird am Niederrhein auf den nach Dortmund wechselnden Coach Marco Rose folgen. Diese Nachricht deckt sich mit FR-Informationen. Der Vorarlberger soll, so die „Bild“, bei der Borussia einen Zweijahresvertrag plus Option auf eine weitere Spielzeit erhalten.

Gerade aus dem Gladbacher Umfeld waren zuletzt mehr und mehr Hinweise aufgeploppt, dass Hütter und der Borussia-Sportchef Max Eberl in den wichtigsten Punkten schon länger übereingekommen sind, sprich einer künftigen Zusammenarbeit nur wenig im Wege steht. Die Bestätigung der beiden Klubs über einen Wechsel des Fußballlehrers aus Österreich stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe jedoch weiterhin aus.

Schätzen sich und arbeiten wohl auch bald zusammen: Trainer Adi Hütter (links) und der Gladbacher Sportchef Max Eberl. imago images

© imago images/siwe

Was jedoch sicher ist: Die Borussia wollte Adi Hütter schon länger, dem Coach schmeichelte dieses Interesse enorm, auch wie Eberl zum scheidenden Trainer Marco Rose stand. Er begab sich entsprechend vor einigen Wochen in den Austausch mit der Borussia. Seine von Nachfrage zu Nachfrage stets schwammiger werdenden Bekenntnisse zur Eintracht waren die Folge, logisch eigentlich, wenngleich das allein natürlich noch keine Zusage für einen Wechsel zum aktuellen Bundesliga-Achten bedeutet hatte.

Eintracht Frankfurt: Hütter hatte mehrere Optionen

Auch andere Optionen für den Trainer, womöglich ein Wechsel zu einem Verein außerhalb Deutschlands, sollen zumindest eine Rolle in dessen Überlegungen gespielt haben. Nun scheint klar: Adi Hütter bleibt in der Bundesliga, nur arbeitet er halt künftig in Mönchengladbach und nicht mehr in Frankfurt.

Bei der Eintracht wurden sie von der Entwicklung zwar nicht mehr vollends überrascht, die Chefs dürften zuletzt auch nicht mehr unbedingt von einem Verbleib ihres erfolgreichen Übungsleiters ausgegangen sein, noch am vergangenen Wochenende soll es Adi Hütter in einem Gespräch mit den Klubbossen aber vermieden haben, Nägel mit Köpfen zu machen. Ausgang offen, hieß es da noch.

Bei einem Abgang ihres Trainers nach Gladbach, der die Hessen nicht nur ins Europa-League-Halbfinale geführt hatte, sondern bald auch den erstmaligen Einzug in die Champions League klarmachen dürfte, würde die Eintracht bekanntlich eine Ablöse von 7,5 Millionen Euro einstreichen. Rekord für einen Trainer der Bundesliga, und – ganz nebenbei – eine erhebliche Wertsteigerung des Coaches, den die Hessen vor bald drei Jahren für 850 000 aus Bern losgeeist hatten. Ein solches Szenario übertragen auf einen Spieler würde vermutlich kräftiges Schulterklopfen auslösen.

Eintracht Frankfurt kassiert Ablöse für Hütter

Dazu wird sich auf dem Konto der Frankfurter auch bald eine Ablöse für Sportvorstand Fredi Bobic gesellen, selbst wenn diese am Ende nicht den ursprünglich von den Frankfurtern avisierten fünf Millionen Euro entsprechen sollte. Aber, und das sei noch hervorgehoben, bei allem Bohei um den Trainer ist jene Abwicklung des Bobic-Abschieds und die Einstellung eines neuen Sportchefs von überragender Bedeutung.

Wenn in manch Medien unlängst bereits über konkrete Hütter-Nachfolger spekuliert wurde, war dies schlicht fantasievoller Nonsens. Klar ist: Dem neuen Sportvorstand obliegt die Aufgabe, auch einen neuen Coach auszuwählen. Längst schielen die Berater der Trainer interessiert nach Frankfurt. Die Eintracht ist trotz des bevorstehenden Umbruchs in der sportlichen Führung mittlerweile eine gute Adresse geworden. Der Eintracht-Aufsichtsrat ist seinerseits in der Personalie des Sportvorstandes weiter, als viele meinen. Die Tendenz: Bis Ende des Monats wird der Name des Neuen spätestens verkündet.

Adi Hütter und Fredi Bobic stehen vor Abschied von Eintracht Frankfurt

Neben den Millionen, die mit Bobic und Hütter eingenommen werden können, hat die Eintracht dieser Tage auch den Einstieg eines Aktionärs bekanntgegeben. Von der Eigenkapitalzufuhr (22 Millionen Euro) kann auch ein Teil in Transfers von Spielern fließen. Zudem winken den Hessen immense Einnahmen für die Teilnahme an der Champions League.

15,25 Millionen alleine gab es in der laufenden Runde als reines Startgeld für jeden der 32 Klubs, dazu je 2,7 Millionen für einen Sieg sowie 900 000 Euro für ein Unentschieden. Obendrauf kommen noch ordentlich Gelder aus der Fünfjahreswertung der Uefa. Ein Beispiel: Die Gladbacher Borussia, dies es bis ins Achtelfinale geschafft hatte, durfte sich in der aktuellen Königsklassen-Saison über 46,63 Millionen Euro freuen. Ein ganz schön dicker Batzen, gerade in Corona-Zeiten.

Eintracht Frankfurt: Blick Richtung Saison-Endspurt

Die Eintracht, die bei sieben Punkten Vorsprung sechs Spieltage vor Schluss, die Champions League nur noch mit einem Totaleinbruch verdaddeln könnte, was beim Blick auf die so fokussiert wirkende Mannschaft, den Spielplan mit Duellen unter anderem gegen Schalke, Augsburg (verliert jetzt sogar gegen Schalke), Mainz oder die am letzten Spieltag wohl im Niemandsland stehenden Freiburger, sowie die geradezu vor Selbstvertrauen strotzende Frankfurter Truppe, nur schwer vorstellbar ist. Zumal dann, wenn sie das Theater um ihren Trainer, weiter so ausblendet wie bisher.

Kurzum: Aus Eintracht-Sicht gilt weiterhin, sich den 14. und 15. September vorzumerken, den Start der Champions-League-Saison 2021/2022, wenn abends bei Flutlicht und einem (hoffentlich) gut gefüllten Stadion die Hymne der Fußballkönige erklingt. Adi Hütter wird dann aller Voraussicht nach nicht mehr live vor Ort mit dabei sein, sondern wie Tausende Fans das Schauspiel im Pay-TV betrachten. Es scheint des Trainers eigener Wunsch zu sein.

Rubriklistenbild: © imago images/siwe

Let's block ads! (Why?)

Artikel von & Weiterlesen ( Eintracht Frankfurt: Adi Hütter vor Wechsel nach Gladbach - Trotz klarem Bekenntnis zur SGE - fr.de )
https://ift.tt/3tef9Qz
Sport

Bagikan Berita Ini

0 Response to "Eintracht Frankfurt: Adi Hütter vor Wechsel nach Gladbach - Trotz klarem Bekenntnis zur SGE - fr.de"

Post a Comment

Powered by Blogger.