Zwei Tore, eine Vorlage: Angeführt vom überragenden Ridle Baku ist die deutsche U21-Nationalmannschaft mit einem Arbeitssieg in die EM gestartet. Das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz bezwang Gastgeber Ungarn nach nur zweitägiger Vorbereitung zum Auftakt der Gruppenphase verdient mit 3:0 (0:0), offenbarte ohne den angeschlagenen Hoffnungsträger Youssoufa Moukoko aber vor der Pause auch Schwächen im Abschluss.
Lukas Nmecha vom RSC Anderlecht (61.) und der im November bereits von Bundestrainer Joachim Löw nominierte Wolfsburger Baku (66./73.) trafen in Szekesfehervar für das DFB-Team, das erst am Montag nach Ungarn geflogen war. Mit einem weiteren Sieg im Topspiel gegen die Niederlande kann der Finalist von 2019 schon am Samstag einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen, das erst Ende Mai ausgetragen wird.
„Das Bauchgefühl hat entschieden“
Von Beginn an lief das Spiel fast nur in eine Richtung: Das DFB-Team kontrollierte das Geschehen, hatte deutlich mehr Ballbesitz und wirkte zudem körperlich präsent. Obwohl der schon als Nachfolger von Löw gehandelte Kuntz eine erfahrene Startelf aufbot, fehlten gegen die tief stehenden Gastgeber aber die Ideen und die Durchschlagskraft.
Ein Schuss aus der Distanz von Niklas Dorsch (KAA Gent/12.) blieb die gefährlichste Aktion der ersten Halbzeit. Auf der Gegenseite wurde Torhüter Finn Dahmen nur bei den teils riskanten Rückpässen gefordert. Dahmen, der in seiner Karriere erst ein Bundesligaspiel für Mainz absolviert hat, erhielt den Vorzug gegenüber Lennart Grill (Bayer Levermokusen). „Das Bauchgefühl hat entschieden“, sagte der DFB-Coach.
Während Kuntz an der Seitenlinie immer ungeduldiger wurde, verpuffte ein Angriff nach dem anderen. David Raum von der SpVgg Greuther Fürth, der beste Vorlagengeber der 2. Bundesliga, schlug eine Flanke nach der anderen in den Strafraum – doch sowohl der in der Qualifikation siebenmal erfolgreiche Nmecha als auch Salzburg-Torjäger Mergim Berisha agierten glücklos.
BVB-Wunderkind Moukoko verfolgte die Begegnung anders als geplant nur von der Tribüne, Muskelprobleme verhinderten das U21-Debüt des jüngsten Spieler der EM-Geschichte. „Unsere Ärzte sind aber optimistisch, dass wir das in den nächsten Tagen hinbekommen“, sagte Kuntz.
Nach der Pause platzte endlich der Knoten: Erst flankte Baku auf Nmecha, der mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch für die Erlösung sorgte. Nur fünf Minuten später legte Deutschland nach: Der nimmermüde Raum flankte einmal mehr, Baku musste nur noch einschieben. Nach dem zweiten Lattentreffer von Berisha innerhalb von einer Minute staubte Baku sogar zum 3:0 ab.
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