
Lionel Messi (l.) verschoss den ersten Elfmeter in der Königsklasse seit mehr als sechs Jahren
Foto: Christophe Ena / APDie Szene des Spiels: Kurz vor der Halbzeitpause, beim Stand vom 1:1, hatte Lionel Messi die Gelegenheit, den drückend überlegenen FC Barcelona mit 2:1 in Führung zu bringen. Doch er scheiterte mit seinem hart geschossenen Strafstoß an PSG-Torhüter Keylor Navas, der den Rückstand und noch wackligere Knie bei seinen Kollegen verhinderte. Das 4:1 aus dem Hinspiel erschien in jenen bangen Minuten als keineswegs beruhigender Vorsprung für den französischen Serienmeister.
Kein Wunder: 2017 hatte der FC Barcelona das 0:4 aus dem Hinspiel noch mit einem 6:1 im heimischen Stadion drehen können. Doch ein erneutes Fußballwunder blieb aus: Nach dem 1:1 (1:1) im Rückspiel steht Paris Saint-Germain unter den letzten Acht. Hier geht es zum Spielbericht.
Koemans Kniffe: Auswärts vier Tore erzielen müssen? Dafür braucht es außergewöhnliche Maßnahmen, die Barça-Trainer Ronald Koeman auch ergriff. Mit Frenkie de Jong zog er seine zentrale Figur im Mittelfeld in eine Dreierkette zurück, um ihn dort als Aufbauspieler zu nutzen. Dafür standen die Außenspieler Jordi Alba und Sergiño Dest extrem hoch und vorne stürmten mit Ousmane Dembélé, Lionel Messi und Antoine Griezmann drei statt wie zuletzt zwei Angreifer. Die Änderungen zeigten Wirkung.
Die erste Hälfte: Neunmal schoss der FC Barcelona in diesen 45 Minuten aufs Tor der Gastgeber, eine solch negative Statistik hatte der Datenanbieter Opta seit Beginn der Analysen 2003/2004 für PSG noch nicht ermittelt. Dembélé vergab zahlreiche gute Möglichkeiten, Navas lenkte einen Dest-Schuss an die Latte und zwei Tore gab's zudem: Kylian Mbappe traf per Strafstoß zum 1:0 (30. Minute), Messi glich per traumhaften Gewaltschuss aus (37.).

Tor, Jubel, Hoffnung nach dem 1:1
Foto: GONZALO FUENTES / REUTERSPSG von der Rolle: Von der breiten Brust und der tollen Leistung des Hinspiels war bei Paris Saint-Germain in der ersten Hälfte nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Mbappé und Mauro Icardi liefen nur halbherzig an, das Mittelfeld und die Defensive ließen sich auseinander spielen und setzten viel zu sehr auf Konter-was-es-wolle, anstatt mit eingestreutem Ballbesitz für zwischenzeitliche Beruhigung des Spiels zu sorgen. Ein äußerst schwacher Auftritt des Teams von Mauricio Pochettino.
Die zweite Hälfte: Vom Genickschlag des vergebenen Strafstoßes sollte sich Barça nicht mehr erholen. Messi vergab in der 61. Minute die größte Chance auf einen weiteren Treffer für die Gäste, die die letzte Überzeugung vermissen ließen und vor allem ihr Gegenpressing nicht jener unbedingten Überzeugung durchzogen, die es für drei weitere Treffer bis zu einer möglichen Verlängerung gebraucht hätte. PSG stand sortierter, blieb aber weiterhin blass.

Keylor Navas
Foto: FRANCK FIFE / AFPNavas, Hauptfigur Nummer eins: Gerade hatte der Nationaltorhüter aus Costa Rica und ehemalige Keeper von Real Madrid sein 20. Karrieregegentor von Messi kassiert, da hielt er den Strafstoß des Argentiniers. Seine Lattenparade gegen Dest und eine Glanzparade in der 68. Minute nach einem Kopfball von Sergio Busquets waren die entscheidenden Aktionen in entscheidenden Phasen des Spiels.
Messi, Hauptfigur Nummer zwei: Dass es für ein sensationelles Spiel, gar ein Weiterkommen, einen überragenden Superstar brauchen würde, war vor dem Spiel klar. Und anders als sein ewiger Kontrahent Cristiano Ronaldo beim Ausscheiden von Juventus am Vortag lieferte der 33-Jährige. Hatte er seine bisherigen vier Treffer in dieser Champions-League-Saison alle per Strafstoß erzielt, so war Nummer fünf ein sensationeller Schuss in den Winkel, bevor er bei seiner vermeintlich sicheren Übung Elfmeter patzte - Messis erster vergebener Strafstoß im Wettbewerb seit mehr als sechs Jahren. Es war eines jener Spiele, in denen man sein Genie wieder aufblitzen sah, aber auch die Ahnung, dass der jüngere Messi seine Mannschaft in diesem Spiel tatsächlich zum Fußballwunder geführt hätte.
Das erhobene Haupt: 13 Mal in Folge hatte der FC Barcelona das Viertelfinale der Champions League erreicht, ein 14. Mal wird es nicht geben. Dem Hinspiel-Desaster folgte eine anständige Verabschiedung aus der Königsklasse, die die Probleme der Katalanen dennoch offen legte: Die Abwehrspieler haben zu wenig Klasse, vorne fehlt ein Angreifer der Marke Luis Suárez. Nicht nur als Torjäger (17 Ligatore für Atlético Madrid), sondern auch als Kämpfer, als Durcheinanderbringer, als Führungsfigur.
PSG, was nun? Nach dem überragenden Auftritt im Hinspiel verneigte sich die Fußballwelt vor Mbappé und Kollegen, nach dem Rückspiel wird die Angst in Manchester, Liverpool oder München nicht allzu groß sein, bei der Auslosung des Viertelfinals auf die Pariser zu treffen. Noch einmal geht so ein Auftritt nicht gut.
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