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Dreharbeiten in den USA: Waffenmeisterin von Alec Baldwin weist Verantwortung von sich - ZEIT ONLINE

Nach dem tödlichen Schuss von Hollywood-Schauspieler Alec Baldwin auf eine Kamerafrau bei Dreharbeiten hat die zuständige Waffenmeisterin jede Verantwortung von sich gewiesen. Hannah Gutierrez-Reed habe "keine Ahnung, woher die scharfe Munition kam", sagten die Anwälte der 24-Jährigen. Sie wiesen zudem darauf hin, dass es niemals zu dem tragischen Unfall gekommen wäre, wenn es am Set keine scharfe Munition gegeben hätte.

Baldwin hatte während der Dreharbeiten zu dem Western Rust mutmaßlich versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen, als er bei einer Probe die Requisitenwaffe abfeuerte. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter getroffen und verletzt.

Baldwin soll nichts von scharfer Munition gewusst haben

Der Polizei zufolge weist nichts darauf hin, dass Baldwin, der auch zu den Produzenten des Films gehört, von der scharfen Munition wusste. Regieassistent Dave Halls räumte ein, nicht alle Kugeln in der Trommel des Revolvers überprüft zu haben, bevor er ihn Baldwin mit dem Hinweis überreichte, die Waffe sei sicher.

Am Filmset in Santa Fe stellte die Polizei nach eigenen Angaben 500 Kugeln sicher, eine "Mischung" aus Platzpatronen, Patronenattrappen und vermutlich auch echten Kugeln. Sheriff Adan Mendoza sprach von Nachlässigkeit am Filmset. Er berichtete von zwei vorherigen Vorfällen, bei denen versehentlich Waffen abgefeuert wurden.

Berichte, wonach Mitglieder der Filmcrew nur Stunden vor dem tödlichen Vorfall mit Requisitenwaffen und scharfer Munition Schießübungen auf Dosen gemacht hätten, wies Gutierrez-Reed über ihre Anwälte zurück. Sie habe die Waffen "jeden Abend und in der Mittagspause unter Verschluss gehalten". Es sei völlig auszuschließen, "dass auch nur eine einzige von ihnen unauffindbar war oder von Crewmitgliedern abgefeuert wurde".

Produzenten sollen Sicherheit vernachlässigt haben

Die Anwälte zeichneten gleichzeitig das Bild einer Produktion, bei der Budgetfragen oftmals eine wichtigere Rolle spielten als Sicherheitsregeln. Aufgrund der Produktionszwänge sei es für Gutierrez-Reed "extrem schwierig" gewesen, sich auf ihre Arbeit als Waffenmeisterin zu konzentrieren, sagten sie.

Die Waffenmeisterin habe am Set einen weiteren Posten wahrgenommen. Requisiteur Neal Zoromski sagte der Los Angeles Times, er habe ein Angebot, für Rust zu arbeiten, abgelehnt. Die Produzenten wollten demnach, dass eine Person zugleich als Waffenmeister und als Vize-Requisiteur arbeite. Diese Aufgaben könnten aber nicht von einem Menschen allein erledigt werden.

"Sie kämpfte um Trainings, um Tage für die Wartung der Waffen und um angemessene Zeit für die Vorbereitung auf Schießübungen", hieß es weiter. Das sei aber immer wieder abgelehnt worden. Das gesamte Set sei schließlich nicht mehr sicher gewesen, unter anderem auch wegen fehlender Sicherheitsbesprechungen. "Das war nicht  Hannahs Schuld." Der Vorfall führte zu einer Debatte über scharfe Waffen am Filmset und Forderungen nach einem Verbot.

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