Radioaktive Abenteuer in Chernobylite und der (vermeintliche) Alltag in The Last Stop: Golem.de stellt ungewöhnliche Spiele-Neuheiten vor.
Wie jedes Jahr kommt die herbstliche Welle an Vollpreisspielen der großen Publisher langsam in Gang. Schon jetzt ist absehbar, dass sich im Oktober und November die Veröffentlichungen fürs Weihnachtsgeschäft wieder gegenseitig Konkurrenz machen.
Exemplarisch sei hier hier der Kampf der beiden Actionspielserien Battlefield 2042 und Call of Duty Vanguard genannt.
Wer nicht nur Blockbuster spielt, kann sich ganzjährig immer wieder mit neuen spannenden Games beschäftigen. Auch im Sommer 2021 haben viele kleinere Studios ihre Fans mit Unterhaltung versorgt.
Golem.de stellt Geheimtipps vor, die vielleicht während der großen Ferien an ihrem Publikum vorbeigegangen oder gerade frisch erschienen sind.
Chernobylite: Abenteuer beim Kernreaktor
Sieht aus wie ein hübscheres Stalker, ist aber etwas ganz anderes: Das polnische Entwicklerstudio The Farm 51 hat mit dem Genrehybriden Chernobylite tatsächlich etwas Originelles mit dem in Computerspielen schon legendären Setting gemacht; gerade erst hat das Spiel den Early Access beendet.
Spieler sind in der First-Person-Perspektive nahe der Umgebung des Unglückskraftwerks in der Ukraine unterwegs. Der gewaltsame Kampf gegen Soldaten oder Mutanten ist hier aber nicht die Hauptsache.
Stattdessen stehen die gelungene Handlung, das Management einer Basis samt Personal und ein bisschen Survival-Sandbox auf dem Programm.
Über 100 Tage haben die Entwickler in der realen Todeszone recherchiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen: So grafisch spektakulär war man bislang noch nicht in Prypjat unterwegs.
Das eher schleichlastige Gameplay, die ambitionierte Story und vor allem die umwerfende Atmosphäre machen Chernobylite zum spannenden Einzelstück.
Erhältlich für Windows-PC; rund 30 Euro. Xbox One und Playstation 4 ab 28. September 2021.
The Last Stop: Überraschung in London
Drei sehr verschiedene Menschen erleben im London der Gegenwart ein Abenteuer, das sich vom Banal-Alltäglichen zum unglaublichen Trip entwickelt - mehr zu verraten, würde diesem Adventure schon einen Teil seines Reizes nehmen.
Dank toller Geschichte, irrer Wendungen und vor allem sympathischer, ziemlich komplexer Figuren ist The Last Stop eine spannende Achterbahnfahrt mit Überraschungen.
Zu Beginn ist noch unklar, wie sich die Schicksale der drei separat spielbaren Figuren kreuzen. Trotzdem folgt man ihren - genretypisch linearen - Wegen gern und mit wachsendem Interesse.
Nach dem Erstling Virginia, der an das surreale Amerika von David Lynch erinnerte, liefert das britische Entwicklerstudio Variable State mit The Last Stop ein weiteres Mal ein außergewöhnliches Adventure ab - diesmal allerdings mit recht englischem Charme.
Erhältlich für Windows-PC, Playstation 4 und 5, Xbox One und Series X/S sowie für Nintendo Switch; rund 21 Euro.
Omno: Gewaltfrei entdecken
Manche Spiele kommen ganz ohne Gewalt und Kampf aus und bezaubern nur durch die Magie der Entdeckung. Omno ist so eines. Das Kickstarter-finanzierte Debütspiel des deutschen Animateurs Jonas Manke entführt in eine verträumt-fantastische Welt voller magischer Momente.
Als namenloser Wanderer ist man mit seinem vielseitig einsetzbaren Zauberstab auf einer friedlichen Reise. Omno hat schon vor dem Release viele Fans gefunden: Auf Tiktok wurden kurze Clips, in denen Manke erstaunlich abwechslungsreiche Szenen aus dem Spiel präsentiert, millionenfach geteilt und geliket. Das fertige Spiel ist ein wunderbar meditatives, stets sympathisches Feelgood-Game für alle Altersgruppen. Wer Journey und seine Epigonen mag, darf sich hier auf eine weitere schöne Pilgerschaft freuen.
Erhältlich für Playstation 4, Xbox One und Series X/S sowie Windows-PC; rund 18 Euro.
Death's Door: Erforschen in niedlich
Der Indie-Publisher Devolver Digital steht für Qualität und auch Death's Door enttäuscht nicht: Als kleine Krähe kämpft man sich in diesem Erben der klassischen Zelda-Tradition durch eine liebevoll gestaltete Welt voller kleiner und sehr großer Monster.
Dabei sticht vor allem die gelungene Optik sofort ins Auge: Das britische Zwei-Mann-Studio Acid Nerve hat nach seinem recht anspruchsvollen Debütspiel Titan Souls eine wunderbare Balance aus niedlicher Cartoon-Grafik und originell-düsterem Figurendesign gefunden.
Ein wenig Puzzeln, ein wenig Erforschen und eine große Portion gelungene Action ergeben ein außerordentlich hübsches Spiel, das rundum Spaß macht, ohne Anfänger zu frustrieren und Profis zu unterfordern.
Auch nach den etwa zwölf Spielstunden bis zum Abspann will man Death's Door garantiert später wieder einmal hervorkramen und noch mal spielen.
Erhältlich für Xbox Series X/S und Windows-PC; rund 20 Euro.
Escape from Naraka: Action auf Bali
Spiele aus Indonesien sind nicht gerade alltäglich - noch dazu so hübsche: Im First-Person-Titel Escape from Naraka gilt es, aus der balinesischen Hölle zu entkommen und seine Freundin zu befreien.
Wie zu erwarten, ist das kein einfaches Unterfangen: Bizarre, der Mythologie entlehnte Monster, Fallen und ein wahres Labyrinth aus beeindruckenden Tempelruinen müssen wir dafür überwinden.
Überleben ist aber nicht alles, denn hier geht es auch um Stil und Speed: Nur wer möglichst schnell, mit möglichst vielen Schätzen und ohne allzu viel Schaden zu nehmen ans Ende der verwinkelten Levels gelangt, wird mit einem Highscore belohnt.
Im Grunde richtet sich Escape from Naraka an all jene, die Freude am eleganten Speedrunning haben. Grafisch ist der Titel vor allem mit optionalen Raytracing-Effekten eine Augenweide. Eine exotische Herausforderung für Hartgesottene.
Erhältlich für Windows-PC; rund 15 Euro.
Arboria: Endlich mal Troll sein
Action-Rogue-likes, in denen man wieder und wieder in zufallsgenerierte Kerker steigt, gibt es jede Menge. So wie Arboria sieht aber keines aus: Als knorrig-schleimiger Troll zieht man in dieser bizarr wuchernden Fantasywelt in ein ziemlich schräges Abenteuer.
Oder besser gesagt: als einer von immer wieder neu ausgebrüteten Trollen mit jeweils leicht unterschiedlichen Fähigkeiten. Gekämpft wird gegen eine abgefahrene Pflanzen- und Tierwelt sowie monströse Oberbosse.
Das bizarre Setting und der ungewöhnliche Grafikstil werten ein solides, sich auch an Dark Souls & Co. orientierendes Actionrollenspiel noch weiter auf. Wie es sich für ein modernes Rogue-lite gehört, darf man von jedem Run etwas mitnehmen.
Dadurch wird man von Tod zu Tod immer stärker - durch neue Waffen, Skills und Mutationen, die für Abwechslung sorgen. Nach eineinhalb Jahren im Early Access ist das Actionspiel mit der einzigartigen Optik nun final erschienen.
Erhältlich für Windows-PC; rund 17 Euro.
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