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Der "Tatort" im Schnellcheck:Tragödie in Blau - n-tv NACHRICHTEN

Als in Bamberg der fünfjährige Mike verschwindet, fällt es seinen getrennt lebenden Eltern erst gar nicht auf, beide wähnen den Sohn beim jeweils anderen. Dann aber bricht eine Hölle los, vor deren Feuer auch die Kommissare Ringelhahn und Voss nicht gefeit sind.

Was passiert?

Es fängt alles so idyllisch an: Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) erwacht am Morgen, augenscheinlich bester Dinge und innerlich noch ganz erfüllt von der vergangenen Nacht. In ihre Bettdecke eingehüllt, so schreitet sie nach unten in die Küche, wo bereits das Frühstück auf sie wartet. Dass ihr Galan, Rolf Glawogger (Sylvester Groth), nicht nur Eier in allen erdenklichen Zubereitungsarten für sie bereithält, sondern womöglich einiges auf dem Kerbholz hat, ahnt sie da noch nicht.

Ringelhahn bleibt kaum Zeit, sich mit ihren Gefühlen zu beschäftigen, der nächste Fall steht unmittelbar bevor: Der kleine Mike ist wie vom Erdboden verschluckt. Vater (Andreas Pietschmann) und Mutter (Linda Pöppel) leben getrennt, streiten aber immer noch unentwegt, so extrem, dass sie es zunächst nicht einmal bemerken, wie der Sohn verschwindet. Zusammen mit Kollege Felix Voss (Fabian Hinrichs) und dem Team um Wanda Goldwasser (Eli Goldwasser) macht sich Ringelhahn an die Ermittlungen und muss bald feststellen, dass hier nichts ist, wie es scheint: Der rätselhafte Titus (Simon Frühwirth) und seine Freundin Coco (Michelle Barthel), die noch niemand gesehen hat, der Lehrer mit dem dunklen Fleck in der Biografie, seine durchtriebenen Schüler - ein zwischenmenschliches Dickicht, in dem sich auch Ringelhahn zu verfangen droht.

Worum geht es wirklich?

Eines vorweg: "Wo ist Mike?" taugt weder als Whodunit-Entertainment noch als Actionkino, eigentlich ist es nicht einmal ein Krimi. Drehbuchautor Thomas Wendrich ("Mitten in Deutschland: NSU. Die Täter - Heute ist nicht alle Tage", "Ich und Kaminski") und Regisseur Andreas Kleinert ("Hedda", "Borowski und das Glück der Anderen") erzählen vielmehr eine dunkelgefärbte, zwischen tiefblau und schwarz mäandernde Geschichte aus dem Leben, in dem nichts und niemand sicher ist - und es am Ende doch noch so etwas wie Hoffnung gibt.

Wegzapp-Moment?

Weniger ein Moment, vielmehr diese Grundstimmung, die den "Tatort" aus Franken diesmal auszeichnet. Tragik, zwischenmenschliche Abgründe, kaum Trennschärfe zwischen Realität und Innenwelten, machen "Wo ist Mike?" zu einem Film, der sein Publikum vor Herausforderungen stellt.

Wow-Faktor?

Konstant hoch, auch Dank eines herausragenden Casts, in dem neben dem Franken-Team auch Simon Frühwirth, Sylvester Groth und Bettina Hoppe schmerzhaft gut zu glänzen wissen.

Wie wird's?

8 von 10 Punkten - ein vielschichtiges Drama um zwischenmenschliche Abgründe und diesen Hindernisparcours, den man Leben nennt.

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