»Desperados III« ist das beste deutsche Videospiel der jüngsten Zeit, das hat die Jury des Deutschen Computerspielpreises (DCP) entschieden. Die Macherinnen und Macher des Spiels vom Studio Mimimi Games aus München dürfen sich nun über 140.000 Euro Preisgeld freuen. 40.000 Euro davon verdanken sie einer zweiten Auszeichnung, und zwar der als »Studio des Jahres«.
»Desperados III« ist im Wilden Westen angesiedelt und belebte im Juni 2020 die in den Nullerjahren beliebte Spielreihe »Desperados« wieder, hinter der damals noch die deutsche Firma Spellbound Entertainment stand.
Mimimi Games hatte sich vor »Desperados III« bereits mit »Shadow Tactics: Blades of the Shogun« international einen Namen als Entwicklerstudio für Echtzeit-Taktik-Games gemacht. Im Zuge des Computerspielpreises geriet das Studio 2017 in die Schlagzeilen, nachdem es mit Verweis auf mögliche Unstimmigkeiten bei der Arbeit der Hauptjury die Annahme einer Auszeichnung für »Shadow Tactics« verweigert hatte (mehr dazu hier).
Wie im Vorjahr wurde der Computerspielpreis auch 2021 in Form einer Onlinegala verliehen, durch die diesmal Barbara Schöneberger und Uke Bosse führten. Mit bis zu 60.000 Euro dotierte Preise gab es dabei unter anderem für das »Beste Debüt« und den »Besten Prototyp«. In jenen Kategorien setzten sich das Indie-Spiel »Dorfromantik« von Toukana Interactive und »Passing By« durch. Hinter »Passing By«, das kostenlos auf PC und Mac gespielt werden kann, stecken die vier Entwicklerinnen und Entwickler Hannah Kümmel, Jan Milosch, Marius Mühleck und Ilona Treml.
Auch »Dorfromantik« ist ein Doppelgewinner
»Dorfromantik« gewann auch noch einen zweiten Preis in der Kategorie »Bestes Gamedesign«. Das Aufbauspiel aus Berlin hatte in den vergangenen Wochen als Chartstürmer auf der Spieleplattform Steam weit über Deutschland hinaus Aufstehen erregt.
Weitere Games, deren Macherinnen und Macher sich dieses Jahr über Ruhm und Geld freuen dürfen, sind »Cloudpunk«, »Welten der Werkstoffe«, »Polarized!« und »Suzerain«. Einen Test des letztgenannten Politikspiels finden Sie hier.
In der Kategorie »Beste Innovation und Technik« setzte sich das Projekt »Holoride« durch, das auf Virtual-Reality-Erfahrungen während des Autofahrens setzt. Ein Sonderpreis der Jury ging an einen digitalen Messestand namens Indie Arena Booth Online 2020. Zur Siegerin des Publikumspreises »Spielerin/Spieler des Jahres« wurde auf Basis einer Onlineabstimmung Gnu gekürt. Die Videomacherin hatte auf YouTube kürzlich die Marke von einer Million Abonnenten geknackt.
80.000 Euro für »El Hijo – A Wild West Tale«
»Desperados III« blieb am Dienstagabend nicht das einzige Wildwestspiel mit einer Auszeichnung. In der Kategorie »Bestes Familienspiel« gewann »El Hijo – A Wild West Tale«, ein Werk, das die Entwicklerinnen und Entwickler von Honig Studios und Quantumfrog als »Spaghetti-Western-Stealth-Spiel« inszenieren. Der Familienspielpreis war mit 80.000 Euro dotiert.
Erfolge beim Deutschen Computerspielpreis sind für deutsche Spielefirmen einer von mehreren Wegen, Geld für kommende Spieleproduktionen einzutreiben, der Computerspielpreis ist so gesehen auch ein Förderinstrument.
Ausgerichtet wird er von der Bundesregierung, die durch die Staatsministerin für Digitalisierung und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vertreten wird, sowie vom Branchenverband game. Auch die Stiftung Digitale Spielekultur und das Medienboard Berlin-Brandenburg fördern die Preisverleihung, welcher die Arbeit von mehreren Fachjurys und einer Hauptjury vorausgeht. In den meisten Kategorien können nur Spiele eingereicht und nominiert werden, die überwiegend in Deutschland entwickelt wurden.
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