Krimi-Vote: Wie gefiel Ihnen der Münster- »Tatort« ? - DER SPIEGEL
Abgesoffen im Burggraben: Der Münster-»Tatort« über einen ertrunkenen Mittelalter-Gaukler ließ Witz und Spannung vermissen. Oder sind Sie anderer Meinung?
Ritter Rost auf dem Seziertisch: Boerne (Jan Josef Liefers) untersucht das Mordopfer
Foto: Thomas Kost / WDR
Boerne und Thiel gegen das BKA: Am Ende des »Tatort« standen sich verschiedene Polizeieinheiten im Weg und spionierten sich gegenseitig aus. Auf einer Münsteraner Burg, auf der ein Mittelalter-Spektakel samt Enthauptungs- und Folterszenen stattfand, hatte sich auch ein international gesuchter Drogenbaron reingeschmuggelt. Deshalb der Beamtenauflauf im Gruselgemäuer. Zuvor war der Burgbesitzer in eiserner Rüstung im Burggraben ertrunken. War der Weg zur Auflösung spannend? Oder lehrreich? Oder gar lustig?
In unserer Kritik schrieben wir: »Das hätte reichlich Material geben können für einen entfesselten Mummenschanz, wie ihn einige der besseren Münster-Folgen bereithalten. Weil die Gegenwart in der Fahrradmetropole so friedfertig erscheint, ist man für die Fernsehreihe schon vorher oft in die düstere Vorgeschichte der Stadt eingetaucht und erzählte den Krimi im Tonfall der Gruselklamotte, Mumien inklusive. Doch ach, in der neuen Folge zündet kaum ein Gag, und es wird auch kein Kapital aus dem Schauer-Potenzial des Gewaltexzesses von ehedem geschlagen.« Wir gaben 4 von 10 Punkten. Wie gefiel Ihnen der Mittelalter-»Tatort«?
Die Folge »Lang lebe der König!« war nach dem Lockdown im Frühjahr ab Anfang Juni unter strengen Hygiene-Auflagen gedreht worden. Damit in Corona-Zeiten der Nachschub an "Tatorten" gesichert ist, wird jetzt fleißig weitergedreht. Gerade stehen Jan Josef Liefers und Axel Prahl für einen weiteren Boerne/Thiel-Krimi vor der Kamera.
Titel der Folge: »Wer du wirklich bist«. Hier geht es um den Mord an einem sexuell befreiten Gemüsebauern, der im ländlichen Umfeld zwischen Äckern und Ställen Seminare zu Themen wie »Trommeln und Ekstase« abgehalten hat. Das Buch stammt von Elke Schuch, die mit der starken Folge »Feierstunde« vor vier Jahren gezeigt hatte, dass der Münster- »Tatort« als Krimi-Groteske durchaus Fahrt aufnehmen kann.
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